Freitag, 27. August 2021

Farbe ins Leben bringen

Rot sehen

Blau machen

Blau sein

Ein blaues Wunder erleben

Das Gelbe vom Ei 

Es ist Alles im grünen Bereich 

Erröten

Rot anlaufen

Eine weiße Weste haben

Schwarz-weiß darstellen

Farbe bekennen 

Die Goldene Mitte

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Ein Silber Nichselchen

Morgenstund hat Gold im Mund

Gold wert sein

Um die goldene Kuh tanzen

Mit einem silbernen Löffel im Mund geboren sein

Das schwarze Schaf in der Famile sein

Ach du grüne Neune

Rote Karte

Grün hinter den Ohren sein

Dasselbe in grün

Über den grünen Klee loben

Jemanden grün und blau schlagen

Silberblick

Blackout

Graue Eminenz

Schwarzarbeit

Schwarz fahren

Dern roten Faden verlieren

Gelb vor Neid sein

Durch die Rosarote Brille sehen

Schwarz ärgern

Eine graue Maus sein

Alles grau in grau 

Einen grünen Daumen haben

Eine Weiße Maus sehen


Jetzt wird‘s mir zu bunt

Donnerstag, 19. August 2021

Vielfarbig


 

Sicher versichert



Krankenversicherung 

Zahnzusatzversicherung

Private Zusatzversicherung

Haftpflichtversicherung

KFZ Versicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Hausrat- und Gebäudeversicherung

Elemantarversicherung

Brandversicherung

Tierhalterversicherung

Lebensversicherung

Reiseversicherung

Reiserücktrittsversicherung

Unfallversicherung

Rechtsschutzversicherung

Instrumentenversicherung

Sportversicherung

Invaliditätsversicherung

Gewerbeversicherung


….. sonst hilft ja nur noch beten

Ein Hauch

auf des messers schneide

eine gratwanderung

ein hochseilakt

auf der kippe

auf dünnem eis

auf rohen eiern


also

ist vorsicht geboten


ein hauch entfernt von meinem denken

der himmel

so nah

die ewigkeit


kann man da fallen?

kann ich mit diesem finger

die hauchdünne grenze zum paradies

durchstoßen

meine gefühle balancierend

ein wenig himmel einatmen

mich auf das dünne eis legen

und im frieden sein?

Sommerspritzer

 


Er ist


Er ist.

Da.

Er sieht mich.

An.

In diesem Blick liegt alles.

Verborgen.


Montag, 9. August 2021

frisch frei fröhlich


 

Zarte Zeichen in der Nacht









nacht

zarte zeichen des lebens
stille worte der schöpfung
demütig
nicht protzig
es reicht, da zu sein
es braucht keine zuschauer
ES IST DA

Kurt Marti

 Wo kämen wir hin,

wenn alle sagten,

wo kämen wir hin,

und niemand ginge,

um zu schauen,

wohin man käme,

wenn man ginge.


Kurt Marti



ruf

 wer


ruf      

beruf

berufung 


rufen

gerufen

rufend


wer


Gefangen frei

In den kalten Boden ritzt sie mit einem Sandstein schöne Worte. Wie Marmelade, Kakadu, Lebkuchenherz, Sonnenschein. 

Ihre Finger folgen sanft den schmalen Rillen zwischen den Platten. Das ist wohltuend, weil sie sich ganz auf das konzentriert, was ihre Fingerkuppen erleben. So spürt sie ihre Schmerzen und die Kälte viel weniger. 

Wenn sie genug Spucke im Mund sammeln kann, malt sie mit dem Finger schnell vergängliche Bilder.

Zwei Platten unter dem kleinen Vasistas hat sie reserviert. Da kritzelt sie nicht und malt nicht, denn diese zwei Platten sind ihr Bett. Man geht ja auch sonst nicht mit Schuhen und Schreibutensilien ins Bett, oder?

Müde schließt sie ihre Augen und stellt sich vor, in einem königlichen Himmelbett zu liegen.

In einer Ecke des Dachstuhls spinnt ein Achtbeiner ein Netz. Im Morgengrauen, wenn es noch kalt und feucht ist, glitzert es wie ein Diadem.

Wenn der Hunger groß ist, steckt sie einen Zwickel ihres Hemds in den Mund und saugt daran. Das ist tröstlich.


Wo ist die Zeit? Hier nicht.

Ist sie nicht alleine dort, wo etwas geschieht? Sie hat keine Zeit – kein Heute, weil es gleich ist wie das Gestern.

Ihre Struktur sind so etwas wie Regale. Dahinein sortiert sie ihre wichtigsten Besitztümer. In einem Fach wohnen Gedanken, in einem anderen Vorstellungen und kleine, ganz kleine Hoffnungen. Im untersten Regal verstaut sie Schmerzen und Ängste. Die schiebt sie weit nach hinten in das Regal, um Abstand zu schaffen

Ein besonders schönes, schimmerndes Fach enthält ihre Sehnsüchte. Vor allem die nach lieben Menschen und einem kleinen Hund.

So alleine wird das Sehnen tatsächlich zur Sucht.


Sie besitzt in all dem Kargen etwas ungemein Wertvolles: Fantasie und Vorstellungskraft, was nicht das Gleiche ist. Vorstellen ist realer und fantasieren ist weniger an Möglichkeiten gebunden.


Sie hat eine Platte ganz in der Mitte ihres Zuhauses ausgewählt, auf der sie meditiert und betet. 

Dort kommen ihr oft die Tränen - mal, weil sie ihren inneren Schmerz spürt, mal weil sie berührt ist von der Gegenwart Gottes. Wenn sie sich mit ihm unterhält, nennt sie ihn manchmal respektvoll Herr Gott, was absolut nichts mit „Herrgott“ gemein hat. Den Herrn Gott kann sie kennenlernen, während sie mit dem Herrgott nichts anzufangen weiß.


Schritte auf der Treppe. Gut gedrillt dreht sie sich mit dem Gesicht in eine Ecke, damit sie nicht erkennen kann, wer da kommt. Sie würde viel dafür geben, ein paar Worte mit dem Menschen zu sprechen. Einmal hat eine junge Männerstimme etwas gesagt, das sie nicht versteht. Sie solle brav sein, dann würde es gut enden.

Wie kann sie denn hier oben NICHT brav sein; macht sie etwas falsch?


Als sie aufwacht, erschrickt sie fast zu Tode: sie liegt auf einer Art Matratze und unter einer Decke. Nachdem der erste Schreck überwunden ist, weint sie herzergreifend über diesen Luxus. Auch steht ein Becher mit einer heißen Flüssigkeit in Reichweite, undefinierbar aber heiß. Herrlich!


Sie ist gestärkt und voller Tatendrang. Sie tanzt um ihre Gebetsplatte und spürt großes Glück tief in ihrem Herzen. Sie feiert diesen besonderen Morgen mit einer Reise nach Hawai, liegt im warmen Sand, hört das Meer rauschen und fühlt sich frei.